Das Flugplatzwunder von Offenburg

Eine positive, wirtschaftliche Entwicklung des Raumes Offenburg sollte das Anliegen aller Bewohner einschließlich der Verwaltung sein. Hierzu zählt logischerweise auch das Areal des Offenburger Flugplatzes, über dessen Bedeutung und Notwendigkeit man natürlich unterschiedlicher Meinung sein kann. Das ist legitim.

Nun war einer Mitteilung der Bürgerinitiative (BI) Pro Flugplatz Offenburg zu entnehmen, dass in den letzten Jahren an die rd. 76 Arbeitsplätze auf dem Gelände des Flugplatzes durch Schließung bzw. Wegzug der Firmen verloren gegangen waren, eine positive Weiterentwicklung der Firmen wurde berücksichtigt. Es gibt zunächst keinen Anlass, am Wahrheitsgehalt dieser Meldung zu zweifeln, da gewissenhaft und sorgfältig recherchiert wurde.

Die Ursache dieses Trends findet sich nach Angabe der Betroffenen darin, dass die Stadt Offenburg - sei es aus bösem Willen oder vielleicht auch nur aus Unfähigkeit - eine Vertragssituation für das Gelände geschaffen hat, die kaufmännischen Langzeitplanungen keine Chance einräumt. Und so dümpelt nun der Flughafen, nicht Fisch und nicht Fleisch, in einer sehr unbefriedigenden Form für alle Beteiligten seit Jahren dahin.

Nun will ich ja nicht gleich unterstellen, dies läge nur daran, dass die Verantwortlichen der Stadtverwaltung zu sehr mit ihrer eigenen, langfristigen Karriereplanung und weniger mit jener der Stadtentwicklung befasst sind. Richtiger wird wohl sein, dass sie noch nie in die Versuchung kamen oder genötigt waren, nach betriebswirtschaftlichen Zwängen und erfolgsorientiert zu arbeiten, weil sie ja immer nur das Geld anderer Leute ausgeben durften.

So mag es auch zu verstehen sein, dass in dieser Hinsicht Offenburg eine Besonderheit offenbart, nämlich dass hier die Uhren anders herum gehen müssen. Und so wird es auch dem staunenden Leser erklärlich, dass man - wie es scheint - hierorts das Bundesverdienstkreuz erst dann bekommt, wenn man unter anderem mindestens 76 Arbeitsplätze vernichtet hat.

Wie sagt doch unser Bundeskanzler so schön: “Weiter so und durch!

Verfasser: Walter Urbancik, 77799 Ortenberg, Zehntfreistrasse 3, Tel./Fax: 0781-38375

Pro Flugplatz Offenburg hat nachgefragt und aufgedeckt!

Das Umfrageergebnis vom 03.11.2003:

  • Fa. Aerotechnik Avionikwerft 25 Arbeitsplätze
  • Fa. Offenburger Flugdienst Luftbildunternehmen 12 Arbeitsplätze
  • Fa. Burda Werksverkehr-Flugbereitschaft 6 Arbeitsplätze
  • Fa. Konprecht Flugzeuglackierwerft 8 Arbeitsplätze
  • Fa. FFH Flugschule Harter 15 Arbeitsplätze
  • Fa. Flugschule Hezel 5 Arbeitsplätze
  • Fa. Fischer-Flug Luftfahrtunternehmen 2 Arbeitsplätze
  • Fa. Flugwerft Offenburg GmbH 3 Arbeitsplätze

insgesamt: 76 Arbeitsplätze ( 3 Offenburger Flugleiterstellen unberücksichtigt! )

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