Fabrikant Erwin Junker, dessen geplante Firmenansiedlung in Gengenbach derzeit die Schlagzeilen beherrscht, hat seine Fühler auch nach Offenburg ausgestreckt. So soll er sich für den Flugplatz sowie ein nahe­gelegenes Grundstück auf Hohberger Gemarkung interessieren.

og_junker

Fabrikant Erwin Junker denkt bekanntermaßen im großen Stil, deshalb soll er bei OB Edith Schreiner angefragt haben, gleich den ganzen Offenburger Flugplatz zu kaufen. So wurde es zumindest der OT-Lokalredaktion zugetragen. Außerdem habe sich der Nordracher Unternehmer nach einem angrenzenden Grundstück auf Hohberger Gemarkung im Bereich des Gewerbegebiets »Hoch drei« erkundigt. Ob es das Kaufangebot für den Flugplatz gab oder nicht, dazu macht Rathaussprecher Wolfgang Reinbold auf OT-Anfrage keine Angaben. Er betont allerdings, dass die Stadt nicht vorhabe, den Flugplatz zu verkaufen. Reinbold bestätigt immerhin, dass Junker Interesse an der ehemals von Burda genutzten Halle habe. Dort waren die Heli­kopter untergebracht, ehe Burda den Flugbetrieb nach München einstellte.

Klaus Jehle in Nordrach

Hohbergs Bürgermeister Klaus Jehle, zugleich Vorsitzender des Zweckverbands Gewerbepark »Hoch drei« bestätigt ebenfalls, dass sich der Nordracher Unternehmer­ Ende­ 2016 bei ihm gemeldet habe. Junker habe sich für ein noch nicht erschlossenes »Hoch drei«-Grundstück auf Hohberger Gemarkung nahe dem Flugplatz als Alternative zu Gengenbach interessiert. Jehle ist sogar zu einem Termin in die Nordracher Firmenzentrale gefahren. »Eine­ Entscheidungsfindung ist noch nicht getroffen«, sagt Jehle zu einem möglichen Grundstücks­deal.

Aus informierten politischen Kreisen ist aber zu hören, dass die »Hoch drei«-Verantwortlichen aus Gründen der regionalen Fairness dem Gengenbacher Bürgermeister Thorsten Erny nicht in die Parade fahren möchten. Der Gengenbacher Rathauschef kämpft seit Monaten um die Ansiedlung der Firma Junker als »Jahrhundertchance« für seine Stadt, der juristisch ausgetragene Widerstand einiger Bürger gegen den von Junker gewünschten und vom Regierungspräsidium unter Auflagen genehmigten Hubschrauberlandeplatz erschwert dieses Ansinnen allerdings.

Landet Junkers Heli nun in Offenburg? Fabrikant Erwin Junker betont auf OT-Anfrage, dass seine Piloten in Offenburg leben und er gerne die Burdahalle mieten würde, damit diese nicht mehr nach Baden-Baden fahren müssten. Junker bestätigt auch, dass es Gespräche über das Hohberger Grundstück mit Klaus Jehle und einen Austausch mit OB Edith Schreiner über den Flugplatz gab. Gleichzeitig formuliert Junker gegenüber dem OT die Gretchenfrage: »Zunächst einmal muss man wissen, wo die Straße durchführt.« Sprich: Wo der geplante Autobahnzubringer verläuft. Führe die Trasse mitten über den Flugplatz, dann sei dieser wertlos.

Flugplatz ein Schatz

Der erfolgreiche Unternehmer gibt der Stadt gleichzeitig den Hinweis mit auf den Weg, welchen Schatz sie mit dem Flugplatz hütet. Das werde man erkennen, wenn die Paket-Drohnen kommen. »In zehn Jahren landen dort 50 Elektro-Hubschrauber pro Tag – man muss jetzt schon an die Zukunft denken«, betont Junker.

Autor:
Christian Wagner
Foto: Quelle Mittelbadische Presse

Einen Kommentar schreiben: