Kampf um Standort für Rettungsheli

Die alte Rivalität zwischen Lahr und Offenburg bekommt neue Nahrung: Auslöser ist die Suche des Landes nach dem idealen Standort für einen Rettungshubschrauber auf der Achse Lahr-Freudenstadt.

Während Lahr mit Blick auf seinen Flugplatz “fliegerische Kompetenz” geltend macht, stellt Offenburgs OB Marco Steffens auf BZ-Anfrage klar, dass es diese auch in Offenburg gibt, wo wegen des ehemaligen Burda-Hubschrauberlandeplatzes bereits eine Genehmigung als Start- und Landeplatz vorliegt. “Insofern böte Offenburg hier beste Voraussetzungen.” Steffens stellt zudem klar: “Kirchturmdenken ist hier aber sicherlich fehl am Platz, denn es soll doch letztlich darum gehen, auf Grundlage fachlicher Aspekte die optimale Lösung für die medizinische Versorgung der Bevölkerung zu finden.”

Bestätigt werden BZ-Informationen, wonach bereits eine Begehung auf Anfrage des Regierungspräsidiums zustande gekommen sei. Mehrere Mitarbeiter der Offenburger Verwaltung waren dabei. Aus Offenburger Perspektive sprechen mehrere fachmedizinische Argumente für einen Standort Offenburg, wie Stadtsprecher Florian Würth aufzählt:
» So befindet sich das überregionale Traumazentrum in Offenburg. Hier werden rund um die Uhr zwei Schockraumplätze zur vollumfänglichen Behandlung von Schwer- und Schwerstverletzten vorgehalten, die typischerweise mit Helikopter eingeliefert werden. In Offenburg werden 350 solcher Patienten im Jahr behandelt, es ist nach Freiburg das zweitgrößtes Traumazentrum am Oberrhein.
Der neue Herzkatheter-Messplatz in Offenburg zusammen mit der deutlich höheren Intensiv- und Bettenkapazität in Offenburg prädestiniert zur Stationierung des Helikopters in Offenburg.
» Offenburg ist mit fast 800 Betten die größte Klinik in der Region und hat eine Vielzahl maximal-versorgender Kliniken Eine Kinder- und Neugeborenen-Intensivstation gibt es nur in Offenburg.
Offenburg hat schon heute die meisten RTH-Landungen im Ortenaukreis. Ein hochmoderner 24-Stunden-Landeplatz auf dem Dach des Ortenau Klinikums ist vorhanden und kann ohne Hinzuziehung der Feuerwehr permanent betrieben werden .

Bericht: Badische Zeitung Peter Seller204356799-h-720

Einen Kommentar schreiben: