Gefängnis engt Flugplatz ein

50-Meter-Streifen wird benötigt / Erschließung noch unklar / Asylbewerber kommen an Eckener Straße

Die Entscheidung für das Königswaldfeld ist gefallen, jetzt drücken Stadt und Land bei der Feinplanung aufs Tempo. Flugplatz, geplanter Zubringer und Erschließung sind dabei die Problempunkte.
Von: Wolfgang Kollmer

Gefängnis engt Flugplatz ein

Offenburg. »Sehr zügig« will das Land die Baugenehmigung für das 80 Millionen Euro teure Gefängnis erwirken, hat Thomas Knödler, Ministerialdirigent im Landesfinanzministerium, in der entscheidenden Gemeinderatssitzung am Montag zu verstehen gegeben. Der vom Land anvisierte Zeitpunkt für die Übergabe des roten Punktes - Mitte 2005 - wird jedoch nicht zu halten sein. Die Stadtverwaltung rechnet laut Vorlage für die Montagssitzung mit einer halbjährigen Verzögerung, weil einige Problempunkte die Planverfahren hemmen.

Da ist einmal der benachbarte Flugplatz im Westen: Um einen funktionalen Grundriss fürs neue Gefängnis mit 500 Häftlingen zu haben, braucht das Land einen knapp 50 Meter breiten Streifen des Flugplatzareals. Das Regierungspräsidium hat bereits sein Okay gegeben. Die Stadt prüft jetzt, ob die wegfallende Graslandebahn mit Windenschlepp für Segelflugzeuge westlich der Asphaltpiste angelegt werden kann.

Wie das 13 Hektar große Gelände erschlossen wird, steht auch noch nicht endgültig fest. Ideal wäre von Süden über den Gewerbepark, der gerade entsteht. Allerdings wäre dann eine Verlängerung über privates Gelände nötig. Unabhängig von der Erschließung des Gewerbeparks halten die Stadtplaner »vorab eine Erschließung von Norden« für möglich. Dabei würde ein Wirtschaftsweg, der in den Südring mündet, ausgebaut.

Bleibt die Frage nach der Trasse für den geplanten Autobahnzubringer Süd. Der Neubau soll rund 50 Meter nach Süden gerückt werden, so dass die Zubringertrasse nur noch 150 statt ursprünglich geplanter 200 Meter nach Norden verschoben werden muss. Aber auch dann muss nach Einschätzung der Stadtverwaltung der ursprüngliche Plan fallen gelassen werden, den Gewerbepark an den Zubringer anzuschließen.

Abriss der Unterkünfte?

Übrigens bleibt auch beim bis Montag gehandelten Alternativstandort Holderstock nicht alles beim Alten: Wie Bürgermeister Christoph Jopen mitteilte, werde der Ortenaukreis auf jeden Fall die Asylbewerber - neuerdings maximal 170 - in den Mannschaftsgebäuden an der Eckenerstraße unterbringen. Die Stadt werde dann darauf drängen, dass die Unterkünfte auf dem Holderstock abgerissen werden. Wohl nicht zuletzt deshalb, damit diese bei einem erneuten Ansteigen der Asylbewerberzahlen nicht mehr zur Verfügung stehen.

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