Großes Interesse an geplanter BI, Von Reiner Beschorner Sa, 11. Februar 2023 Hohberg….

Die Diskussion über den Autobahnanschluss Offenburg zieht in Hohberg immer weitere Kreise. Nachdem sich Helmut Isen und Günter Michel öffentlich gegen die vom Gemeinderat Offenburg gewollte Trassenvariante 3 gewandt und die Gründung einer Bürgerinitiative angestoßen haben, ist die Diskussion um den Verlauf der Straße voll entbrannt.

Die geplante Bürgerinitiative pro V0 hat das Ziel, dass die vom Regierungspräsidium Freiburg als technisch nicht machbar deklarierte Variante 0 (Ausbau der 2,4 Kilometer langen Bestandstrasse B3/B33) weiterverfolgt wird. Eine weitere Forderung stellt die BI mit der Beteiligung der Bevölkerung – noch vor der Entscheidung für eine bestimmte Variante durch das Regierungspräsidium. Initiator Isen hat zu Beginn die Veranstaltung als rein informativ deklariert, die nichts mit einer Gründungsversammlung gemein habe und lediglich über die Fakten aufklären soll. In seinem ausführlichen Vortrag hat er die im Nachgang der “Verkehrsuntersuchung B33 Autobahnzubringer Offenburg-Süd” sowie in dem Bericht “B33 Ortsumfahrung Elgersweier-Verkehrsuntersuchung” vom Regierungspräsidium veröffentlichten Zahlen einer genaueren Überprüfung unterzogen und mehrere Ungereimtheiten und Unstimmigkeiten festgestellt. Über allem stand die Forderung nach dem sofortigen Ausbau der Teilstrecke zwischen der Einmündung der B33 in die B3 und der Brezel (Auffahrt zum Autobahnzubringer).

Die Umsetzung der 3er- und 4er-Varianten sind in der teilweise emotionalen Aussprache wegen des erforderlichen, rund zehn Hektar großen Geländeverbrauchs (das sind 90 Prozent mehr als bei der Variante 0), mehrfach als “Verbrechen an der Landschaft” bezeichnet worden, das die Verkürzung der Fahrtzeit über die Variante 3 zur Autobahn A5 von 30 Sekunden bis maximal drei Minuten in keiner Weise rechtfertige. Zum Thema Königswald, der auf Gemarkung Hohberg liegt, von Offenburg oft vereinnahmt und mit der Variante 3 durchschnitten würde, meinte ein Teilnehmer, dass man – seiner persönlichen Einschätzung nach – “den Offenburgern endlich mit ganz harten Bandagen kommen müsste”.

Auch das Verkehrsaufkommen ist für Isele kein stichhaltiges Argument für eine Variante 3, weil seinen Recherchen zufolge lediglich 20 Prozent der Fahrzeuge zur Autobahn fahren würden und die restlichen 80 Prozent dem Regionalverkehr zuzurechnen seien. Resultat: Ein neuer Autobahnanschluss würde nur geringe Entlastung mit sich bringen, was gleichermaßen auch für den Schwerverkehr gelte. Keinerlei Verständnis kann der BI-Initiator Isen dafür aufbringen, dass zwar die B33 mit 27.000 Fahrzeugen im Tag vierspurig ausgebaut wurde, das Nadelöhr B33/B3 mit 51.200 Fahrzeugbewegungen täglich jedoch nicht. Dieses würde, so Isens Prognose, auch mit einem Autobahnzubringer Offenburg-Süd mit rund 43.000 Fahrzeugen überlastet sein,

Erklärtes Ziel der Veranstaltung war, so Isen, die Bevölkerung für die verträglichste und effektivste aller Möglichkeiten, die Trassenvariante 0 zu sensibilisieren und um Unterstützung der BI zu werben. “Mit dem Umfang der Beteiligung steige die Chance, die Ziele der BI V0 zu erreichen” warb Isele für ein Umdenken in der Bevölkerung, das aber auch bei den Entscheidungsträgern erforderlich sei.

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