Flugplatz und Gewerbegebiet sind für Christian Jung MdL kein Widerspruch

Offenburg. Anfang Dezember 2023 besuchte der FDP-Landtagsabgeordnete Christian Jung sowie der FDP-Kreisvorsitzende Johannes Baier den Flugplatz in Offenburg zu einem Gespräch mit Vertretern der Bürgerinitiative Pro Flugplatz Offenburg sowie der Fliegergruppe Offenburg. Christian Jung ist verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion und besuchte den Flugplatz bereits 2021. Auf Grund der möglichen Erschließung und damit Umnutzung des Geländes als Gewerbegebiet durch die Stadt Offenburg und die mögliche Streckenführung des neuen Autobahnzubringers durch das Gelände, ist die Zukunft des Flugplatzes aber ungewiss. Die Bürgerinitiative und die Fliegergruppe machen sich für den Erhalt des Flugplatzes stark.

Rolf Leonhardt, der sich als interessierter Bürger und ohne dabei selbst zu fliegen, schon jahrelang für den Flugplatz einsetzt, führte in das Anliegen der Bürgerinitiative ein: „Wir kämpfen schon seit fast 20 Jahren für den Erhalt des Flugplatzes. Dabei geht es um wesentlich mehr als privates Hobbyfliegen. Das gesamte Areal des Flugplatzes und der umliegenden Natur ist insbesondere ein beliebtes Naherholungsgebiet, welches wir hegen und pflegen“, so Rolf Leonhardt. Auch auf die Bedeutung als Infrastruktur wies er hin, worin Christian Jung ihn bestärkte: „Eine Infrastruktur dieser Art muss so lange wie möglich erhalten werden. Denn jedem sollte klar sein: Einmal verschwunden ist es nahezu unmöglich, diese wiederzuerlangen. Die Wichtigkeit, gerade auch von kleineren Flugplätzen wird dabei häufig unterschätzt. Nehmen wir zum Beispiel eine mögliche Stationierung eines privat betriebenen Rettungshubschraubers des ADAC oder der DRF Luftrettung, Hagelflieger oder ähnlichem.“

Herbert Patsch, erster Vorsitzender der Fliegergruppe, betonte, dass man nicht auf Krawall aus sei und die anderen Interessen verstehe: „Wir sind keine grundsätzlichen Gegner des Gewerbegebietes und wir sind uns im Klaren, dass es für den Autobahnzubringer eine Lösung geben muss. Auch sind wir uns im Klaren, dass der Flugplatz ein tragfähiges Konzept benötigt. Wir sind hier gerne bereit unseren Teil dazu beizutragen. Das der Verlust des Flugplatzes für uns aber dabei keine Option ist liegt wohl auf der Hand.“

„Wäre der Flugplatz rein durch die jetzige Nutzung der Fliegergruppe mit privatem Segel- und Motorflug überhaupt aus eigener Kraft tragbar?“ erkundigte sich Johannes Baier nach der Wirtschaftlichkeit. „Durch unsere alleinige Nutzung sicherlich schwierig. Aber unser Ziel ist die Ansiedlung von flugaffinem Gewerbe“, so Gerhard van Ackeren, Schriftführer der Fliegergruppe und weiter: „Dieses Henne Ei-Problem ist genau die Krux: Ohne langfristige Planungssicherheit können wir keine Unternehmen ansiedeln und ohne Unternehmen will uns die Stadt keinen langfristigen Pachtvertrag geben. Es kann einem schon so vorkommen, als ließe die Stadtverwaltung den Flugplatz am langen Arm verhungern.“ Christian Jung betonte: „Mit einem richtigen Konzept ist ein Flugplatz ein eigener Wirtschaftsfaktor und kann als Teil eines Gewerbegebietes verstanden werden und muss dazu nicht im Widerspruch stehen.“

„Ich finde es als Außenstehender sehr erstaunlich, dass offenbar hier die einzige Möglichkeit Offenburgs für ein Gewerbegebiet sein soll. Das wäre für die weiteren Zukunftsaussichten der Stadt sehr bedenklich, die Axt an bestehende Infrastrukturen legen zu müssen, mit der Begründung, sonst keine anderen Optionen für ein Gewerbegebiet zu finden“, sagte Jung.

Man hat sich für ein weiteres Treffen noch in diesem Jahr verabredet um weitere Möglichkeiten, um insbesondere zur Ansiedlung von flugaffinem Gewerbe zu prüfen. Christian Jung versprach, seine Kontakte in die Branche zu nutzen, um hier eventuell mögliche Chancen aufzuzeigen und mit einer Anfrage an die Landesregierung prüfen zu wollen, welche Position diese in Bezug auf den Flugplatz und die damit zusammenhängenden Themen hat. Außerdem wolle man auch mit den anderen Beteiligten und Interessensgruppen ins Gespräch kommen, um deren Interessen zu hören und sich an einem Interessensausgleich zu beteiligen.

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