Luftfahrt

Nur für wenige ist der Flugplatz seit seiner Entstehung ein Zankapfel. Für die einen ist das Fliegen Faszination und Lebenstraum, für die anderen eine ungeliebte und lärmende Art der Fortbewegung für Gutbetuchte. Dabei nutzen wir heute alle die Fliegerei, ob in direkter Form bei der Urlaubsreise oder in indirekter Form über zahllose Wirtschaftsprozesse.

Baustelle

Vor dem Hintergrund "Bau eines neuen Gewerbegebietes" und "Bau eines vierspurigen Autobahnzubringers" werden die nach dem Flugplatz erwarteten Belastungen der Umgebung mit Verkehr und Bebauung von den meisten Anwohnern als weitaus bedrohlicher empfunden. Wie mehrere Meinungsumfragen gezeigt haben, sind mehr als 3/4 der Bevölkerung für den Erhalt des Flugplatzes in Offenburg.

Flugplatz

Ohnehin gilt, dass die heutigen Flugzeuge durch technische Fortschritte in Aerodynamik und Triebwerksbau wesentlich leiser geworden sind. Start und Landung z.B. eines modernen Ambulanzjets oder Rettungshubschraubers rufen schon lange keine Proteste mehr hervor. Mit hohem Kostenaufwand sind in den letzten Jahren an zahllosen Flugzeugen Maßnahmen zur Lärmminderung erfolgt. (Leisere Propeller, neue Auspuffsysteme, neue Motorentechnik usw.). Schulflugzeuge ohne erhöhtem Lärmschutzzeugnis werden zukünftig nur noch in ländlichen Bereichen fliegen.

Vorurteil: Lärmbelästigung

Lärm

<< 63,5 dBa misst die Morane der Fliegergruppe Offenburg
Tatsache ist, dass der (alte) Flugplatz in Offenburg an diesem Ort schon seit ca. 1919 existiert hat. Wer sich hier sein Haus gebaut hat, hat den Flugplatz akzeptiert, vielleicht sogar bewusst dieses landschaftliche Umfeld gesucht. Für die meisten Stadtbewohner tritt Fluglärm weit hinter anderen Lärmquellen wie z. B. an Hauptverkehrsstraßen und Bahnlinien zurück. Eine in 150 m Überflughöhe gemessene moderne Propellermaschine hat einen geringeren Lärmwert als ein vorbeifahrender LKW.
Moderne lärmarme Kleinflugzeuge erreichen heute nur noch Schallpegel von 63 (dBA)

Vorurteil: Abgasausstoß von Flugzeugen

Zielscheibe der Flugplatz-Kritik sind immer wieder Energieverbrauch und Abgasausstoß von Flugzeugen. Tatsache ist, dass ein Propellerflugzeug mit seinem Benzinmotor keine anderen Abgase ausstößt als ein Auto. Eine kerosinbetriebene Flugzeugturbine erzeugt keine wesentlich anderen Abgase als ein Dieselmotor. Aus den Kindertagen der Fliegerei hält sich beharrlich das Vorurteil, ein Verkehrsflugzeug verbraucht pro Stunde so viel Treibstoff wie 500 Autos. Wenn dies früher so war, so kann man heute sagen: Bei diesem Verbrauch vollbringt es auch die 500-fache Transportleistung, d.h. es befördert die 50-fache Last und legt dabei die 10-fache Strecke zurück.

Das Maß der Transportleistung ist deshalb der "Verbrauch pro Passagier". Mit 3 Litern auf 100 km kann ein modernes Flugzeug heute mit jedem sparsamen Auto mithalten. Der Zeitgewinn wird damit zu einem willkommenen Nebeneffekt, der nicht einmal zusätzliche Energie kostet.

Trotz der geringer gewordenen Umweltbelastung kämpft die Fliegerei mit Nachdruck weiter gegen Abgasbelastungen. Gerade in größeren Höhen schädigen Stickoxyde die Ozonschicht. Dies betrifft aber ausschließlich die transkontinentalen Langstrecken- und Urlaubsflüge (die wir alle nutzen).

Die von Offenburg ausgehenden Flüge fallen nicht in diese Kategorie.

Der gesamte Abgasausstoß am Flugplatz Offenburg bewegt sich in einer Größenordnung, als wenn in der Stadt rund 5-10 Autos mehr fahren würden.

Die technischen Probleme sind lösbar. Das Umfeld profitiert.