Badische Zeitung 20.12.2003

Zubringer Offenburg-Süd: BUND und “BI Pro Flugplatz” kritisieren Vorschlag der fünf Kommunen

Von unserem Redakteur Hubert Röderer

OFFENBURG. Die BUND-Ortsgruppe Offenburg wundert sich über die Eile von Offenburg, Schutterwald, Hohberg, Durbach und Ortenberg, im neuen “Gewerbepark Raum Offenburg” bereits 2004 Firmen ansiedeln zu wollen. Überhaupt ist der Naturschutzverband gegen die geplante Autobahnzubringertrasse von der B 33 quer nach Westen. Vehement Einspruch erhebt da erneut auch die Bürgerinitiative Pro Flugplatz: Die Trasse würde den Flugplatz zerschneiden. Er dürfe nicht leichtfertig “geopfert” werden.

Der BUND hebt besonders hervor, dass in den bestehenden Gewerbegebieten Offenburgs noch genügend freie Gewerbeflächen vorhanden sind. Es sei nicht einzusehen, warum Freiflächen im Süden Offenburgs bereits 2004 für Gewerbeansiedlungen geopfert werden sollen. Den Teil auf Schutterwälder Gemarkung lehne man gänzlich ab, da er von den beiden anderen räumlich getrennt ist und somit zu einer Zersiedlung der Landschaft beiträgt.

Darüber hinaus führe der Trassenverlauf des geplanten Autobahnzubringers Offenburg-Süd zu einer “Zerschneidung und Verlärmung” des Naherholungsgebietes Königswaldsee/Unterwald. Gegen diese Trasse habe der BUND bereits vor zwei Jahren über 1 200 Unterschriften gesammelt. Der neue Autobahnzubringer, wird alternativ vorgeschlagen, könnte von der B 3 bei Hofweier abgehen. Hier wäre eine weniger als einen Kilometer lange Verbindungsstraße zur Autobahn zu bauen - gegenüber der vom Zweckverband vorgeschlagenen zwei Kilometer langen und 25 Millionen Euro teuren Trasse.

Auch wenn die fünf Kommunen sich hinsichtlich des möglichen Trassenverlaufs einig sind: Nach Ansicht der BI “Pro Flugplatz” Offenburg “ist längst noch kein Konsens über den Verlauf der Trasse erzielt”. Ein solcher Konsens müsste alle maßgeblichen Gruppen mit einbeziehen. Das sei in keinster Weise geschehen. Hans Jörg Sprenger von der BI: “Die Bürgerinitiative erlebt eher den umgekehrten Fall: Ignoranz und Arroganz manch involvierter Mandats- und Amtsträger!” Die BI setzt sich für den Erhalt des Flugplatzes und des Gebietes um den Königswaldsee ein - beide seien für viele “ein Stück Heimat und Heimatgefühl”. Käme die von den fünf Gemeinden favorisierte Trasse, würde der Flugplatz zerschnitten - gegen den Willen von mehr als 7000 Bürgern und 23 Firmen aus der Region, die sich ebenfalls bereits schriftlich für dessen Erhalt ausgesprochen haben. Nicht zu vergessen auch der zusätzliche Lärm für Uffhofen und Hildboltsweier sowie die dort ansässigen Vereine, von den Kleingartenfreunden bis zum Ponyclub, die von einer Trasse von der B 33 quer nach Westen in ihrer Existenz gefährdet wären.

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