BI beklagt Trassenplanung über die Flugplatzbefürworter hinweg

1429954811Der Flugplatz Offenburg vom Kinzigtal aus gesehen: Drei Trassenvarianten für den Autobahnzubringer würden ihn zerschneiden und damit sein Aus bedeuten. Dagegen regt sich Widerstand. Foto: Fliegergruppe Offenburg
OFFENBURG (rab). Drei der Trassenvorschläge für einen Autobahnzubringer Süd, über die die Offenburger Stadtverwaltung das Regierungspräsidium Freiburg entscheiden lassen möchte (darunter auch die Variante V 4), führen direkt über den Offenburger Flugplatz. Der Flugplatz taucht aber mit keinem Wort in der entsprechenden Beschlussvorlage für die nächste Gemeinderatssitzung auf. Auf der Basis dieses Textes soll der Rat aber am Montag (ab 17 Uhr im Salmen) entscheiden. Rolf Leonhardt von der Bürgerinitiative Pro Flugplatz beklagt in einer Stellungnahme dieses bemerkenswerte Manko und fordert Nachbesserung.

Er schreibt: “In der Beschlussvorlage vermisse ich die Erwähnung der Bürgerinitiative Pro Flugplatz Offenburg, die mit ihren Einwendungen und 7000 Unterschriften, gegen den Autobahnzubringer Offenburg Süd V4 stimmten. Die Übergabe der Unterschriften erfolgten 2014 an Oberbürgermeisterin Edith Schreiner in einer öffentlichen Sitzung in Hildboltsweier.” Er bittet deshalb die Stadtverwaltung, dies in der jetzigen Beschlussvorlage, in der ausführlich über die Planungshistorie berichtet wird, zu ändern und die BI-Aktion zu erwähnen.

Die Offenburger Stadtverwaltung hat Im Jahre 2001, wie sie beteuert nur aus verfahrenstechnischen Gründen, die Variante 4 als sogenannte “Freihaltungstrasse” in den Flächennutzungsplan eingebracht. Die V 4 durchschneidet den Flugplatz. Ein Jahr später gründeten Leonhardt und Mitstreiter die Bürgerinitiative Pro Flugplatz Offenburg, mit dem Ziel den Flugplatz in seiner Größe zu erhalten. “Durch eine Unterschriftenaktion haben 7000 Bürger, also damals 16,3 Prozent der Wahlberechtigten Bürger der Stadt Offenburg, mit ihrer Unterschrift bekundet, das Naherholungsgebiet Königswald und den Flugplatz zu erhalten. Dies wurde bisher in keiner Beschlussfassung erwähnt”, schreibt Leonhardt im Vorfeld der Sitzung an die Stadtverwaltung und bittet um Nachbesserung.

Unterdessen positionieren sich auch vier Fraktionen des Gemeinderats in Sachen V 4 mit einem gemeinsamen Antrag zur Beschlussvorlage. Unterzeichnet durch die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, Freien Wählern und FDP wollen sie am Montag folgenden Text zur Abstimmung bringen: “Der Offenburger Gemeinderat beschließt, dass die seinerzeit beschlossene Freihaltetrasse V4 nicht die Vorzugsvariante beziehungsweise favorisierte Trasse der Stadt Offenburg ist. Die Planungen zum Autobahnzubringer Süd sollen zur Findung der bestmöglichen Trasse in einem in der Sitzung festzulegenden Korridor weitergeführt werden.” Die Grünen-Fraktion gehört nicht zu den Unterzeichnern.
Bericht: Bad. Zeitung, Ralf Burgmaier v 07.10.17

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