Hohberg hält an der V4-Trassenvariante fest

HOHBERG/OFFENBURG. Der Dauerbrenner Autobahnzubringer/Autobahnausfahrt Offenburg-Süd war am Montagabend erneut Thema in der Sitzung des Hohberger Gemeinderats. Dieser erklärte nach Ende der Debatte mit einem einstimmigen Beschluss die Variante V4 zur favorisierten Trasse der Gemeinde Hohberg. Auf Anregung der einzelnen Fraktionssprecher wird die Prüfung der Variante V0 – eine Trassenführung vom Offenburger Ei über den bestehenden Autobahnzubringer (Bundesstraße 33a) – in die Stellungnahme der Gemeinde gegenüber dem Regierungspräsidium Freiburg aufgenommen.

Die im Flächennutzungsplan als “Freihaltetrasse Südzubringer” ausgewiesene V4-Trasse ist im Jahr 2001 von allen am Interkommunalen Gewerbegebiet “Hoch 3″ beteiligten Gemeinden sowie in der Verwaltungsgemeinschaft von Offenburg einstimmig als für die weitere Entwicklung von “Hoch 3″ favorisierte Variante festgelegt worden. Weil diese V4-Trasse vor allem in der Bevölkerung der Offenburger Stadtteile Albersbösch, Uffhofen und Hildboltsweier auf Ablehnung gestoßen ist, hat der Gemeinderat Offenburg entschieden, die V4-Variante nicht mehr zu favorisieren.

Aus Hohberger Sicht hat die Variante jedoch den großen Vorteil, dass sie den auf Gemarkung Hohberg liegenden Königswald nicht durchschneidet. Auch würde mit dieser Trasse ein ausreichender Abstand zur Wohnbebauung in den Offenburger Siedlungsgebieten gewahrt, zudem könnten die dortigen Schrebergärten weitgehend gesichert werden. Aus Sicht der Gemeinde Hohberg beschränkt sich die V4-Variante auf den Bereich der Gemarkungsgrenze, eine weitere Zerschneidung des dortigen Gewanns könnte vermieden werden. Auch blieben der Gemeinde ausreichend Freiräume für künftige Planungen. Sämtliche bauleitplanerischen Aktivitäten seien auf diese Variante ausgerichtet worden, so die weitere Begründung der Verwaltung, die vom Gemeinderat Hohberg gestützt wird.

Eine von der Verwaltung als sinnvolle Kombination zusätzlich ins Spiel gebrachte – in der Planung bisher noch nicht eingestellte – Alternative 4a, die eine von der Variante V4 abgehende Querspange auf die Variante V1 vorsieht, fand keine Zustimmung. Mit dieser Alternative könnte die Gesamtstrecke der Variante V4 erheblich verkürzt werden. Allerdings würde dadurch der Königswald mit seinem 80 bis 100 Jahre alten Baumbestand durchschnitten. Für die Gemeinderäte ein unverhältnismäßig hoher Geländeverbrauch, der zudem die Ausweisung von Ausgleichsflächen erfordern würde.

Vor allem in Form von Aufforstungen würden diese Flächen viel zu lange brauchen, um den Eingriff in die Natur in etwa wieder auszugleichen, so der Tenor im Gemeinderat, der die Variante V 4a einstimmig abgelehnt hat. Die Verwaltung ist vom Gemeinderat mit einem einstimmig gefassten Beschluss ermächtigt worden, die Anwaltskanzlei Dohle & Simon mit der Wahrnehmung der Interessen der Gemeinde Hohberg zu beauftragen.

Der “Offenburger Arbeitskreis Autobahnzubringer-Süd” hat neuerdings auch einen Katalog mit eigenen Forderungen erarbeitet: Er verlangt, dass auch ein Tunnel geprüft wird. Das Regierungspräsidium Freiburg hat vor wenigen Monaten mit der Planung des Autobahnzubringers begonnen.
Quelle: Bad.Zeitung Reiner Beschorner178362190-h-720

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