FLUGPLATZ-AUFGABE Bad.Zeitung Peter Seller 21. Januar 23

Wenn man im fliegerischen Bilde bleiben möchte, dann war das Ergebnis der Debatte zu Wochenbeginn im Haupt- und Bauausschuss über die Umwandlung des Offenburger Flugplatzes in ein Gewerbegebiet für die Verwaltung eine Bauchlandung. Schon lange nicht mehr wurde so engagiert debattiert, um am Ende wieder am Anfang zu stehen. So läuft das halt, wenn eine Rathausspitze meint, eine solch wichtige und in diesen Zeiten in mehrfacher Hinsicht durchaus sehr diskussionswürdige Weichenstellung eher beiläufig an den gewählten Volksvertretern und mehr noch an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei machen zu können. Auch die zahlreichen Leserzuschriften, die die Redaktion erreichen, zeigen, dass mehr Gesprächsbedarf besteht als bisher zugebilligt wurde. Insofern ist sehr zu begrüßen, dass jetzt wenigstens darüber geredet werden muss – auch wenn absehbar aufgrund politischer Mehrheiten am Ende der Flugplatz wohl weichen muss. Auch das weitere Vorgehen muss aufhorchen lassen: Zuerst soll die luftfahrtrechtliche Genehmigung für die Aufgabe des Areals eingeholt werden, dann geht es ans Planungskonzept für ein Gewerbegebiet. Und erst dann werden auch relevante Themen wie Umwelt- und Klimaschutz, Flächenversiegelung und Aufgabe wertvoller Wiesen offiziell aufgearbeitet. Dann aber ist es zu spät. Und was von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen zu halten ist, die dann irgendwann zwangsläufig aufs Tapet kommen, ist auch klar: Nichts.

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