BI übergibt 4606 Unterschriften für den Flugplatzerhalt
Mit der Übergabe von Petitionsunterschriften an OB Marco Steffens haben die Bürgerinitiative Pro Flugplatz und die Fliegergruppe Offenburg ihrem Wunsch auf Erhalt des Flugplatzes Nachdruck verliehen.
4606 gesammelte Unterschriften übergaben die Bürgerinitiative „Pro Flugplatz Offenburg“ (Proflog) und die Fliegergruppe Offenburg am Mittwoch vor dem Rathaus an Oberbürgermeister Marco Steffens. Die BI kämpft damit für den Erhalt des gesamten Offenburger Flugplatzes. Zudem setzen sich die 240 Mitglieder gegen den Bau des Autobahnzubringers und des geplanten Gewerbegebiets ein und machen sich für den Erhalt der ökologisch wertvollen Landschaft stark.
Aktiver Flugplatz
Seit dem Jahr 2000 habe die BI Proflog Unterschriften gesammelt, um den Offenburger Flugplatz zu retten, berichtete Rolf Leonhardt, Gründer der BI. „Damals erzielten wir 7000 Unterschriften.“ Nun sei es wieder an der Zeit gewesen, den Zuspruch der Bürger zu erhalten, um gegen den Bau des geplanten Gewerbegebiets zu protestieren, sagte Leonhardt.
Für die Mitglieder der Fliegergruppe ist der Erhalt des Flugplatzes besonders wichtig. Mit rund 180 aktiven Hobby-Piloten steuern sie täglich den Flugplatz mit rund 40 Flugzeugen an. „Der Flugplatz ist aktiver denn je“, sagte Gerhard van Ackeren, Mitglied der Fliegergruppe.
Zudem sei seit Jahren von der Stadt blockiert worden, Gewerbe auf dem Flugplatz anzusiedeln, was van Ackeren ärgert: „Jahrelang konnte sich kein Gewerbe dort aufbauen, und nun soll ein Gewerbegebiet gebaut werden – das widerspricht sich doch.“
Oberbürgermeister Marco Steffens steht auf der anderen Seite. Ein Bau eines neuen Gewerbegebiets fördert laut ihm nicht nur die wirtschaftlichen Stärke der Stadt, sondern schafft auch Arbeitsplätze für Menschen, die in Offenburg leben. Doch es müsse auch berücksichtigt werden, dass die Flächen in Offenburg für größere Gewerbeprojekte begrenzt sind.
Aufgaben gerecht werden
Die Pluspunkte, die die Stadt mit dem Bau eines Gewerbegebiets erreichen könne, seien in Relation zu ein paar „Hobby-Fliegern“ für Steffens größer. „Die Gesellschaft ändert sich, es ist nichts mehr so wie vor 30 Jahren“, erklärte Steffens. Einen Flugplatz in Offenburg zu erhalten sei heutzutage unwirtschaftlich, wenn rund zehn Kilometer weiter eine 3000 Meter lange Landebahn in Lahr zur Verfügung steht. „Ich muss meinen Aufgaben gerecht werden“, dazu gehöre auch, der Stadt eine bestmögliche Gewerbestruktur anzubieten, betonte das Offenburger Stadtoberhaupt.
Nichtsdestotrotz kämpfen BI und Fliegergruppe weiter. Mit den ergatterten Unterschriften erhoffen sich die Mitglieder nun mehr Aufmerksamkeit für ihr Anliegen. „Es wäre gut, wenn wir damit stärker werden können“, sagte Leonhardt.