Sommerinterview von Oberbürgermeister M. Steffens

Sehr geehrte Damen und Herren,

Die Mitglieder der  Bürgerinitiative Pro Flugplatz Offenburg haben das im Offenburger Tageblatt abgedruckteflugplatzsued_gewerbegebiet2 mit Besorgnis gelesen.
Zitat: OB Steffens:

Ob heiß oder nicht heiß, ich stelle mich den Themen beziehungsweise ich greife die Themen auf, wo ich glaube, dass es wichtig ist, in einer perspektivischen Betrachtung für diese Stadt zu handeln. Wir haben zum Glück in Deutschland eine starke Wirtschaft. Das ist auch der Grund, weshalb wir in diesem Wohlstand leben können. Aber diese starke Wirtschaft ist am Hüsteln. Wenn wir gegenüber anderen Regionen dieser Welt wettbewerbsfähig bleiben wollen, dann brauchen Unternehmen auch Möglichkeiten. Es ist wunderbar, dass circa 200 flugbegeisterte Menschen auf knapp 35 Hektar ihrem Hobby nachgehen können. Aber Offenburg ist Wirtschaft und wir können ohne Wirtschaft keine soziale Stadt sein. Und ohne soziale Stadt können wir die großen gesellschaftlichen Integrationsaufgaben, die wir haben, nicht stemmen. Das eine bedingt vieles andere.

In diesem Interview bezieht er sich besonders auf die 200 flugbegeisterten Menschen.  Anscheinend möchte Herr Steffens nicht verstehen, dass es der Initiative um den Erhalt der Infrastruktur Flugplatz geht und nicht um einen Verein. Natürlich kann der Verein den Flugplatz bewirtschaften.

Herr OB Steffens verdreht die Definition von “gemeinnützig”:
Das Gelände für einen Dumpingpreis an ein paar von Ihm begünstigte
Unternehmer zur Gewinnerzielung zu überlassen, ist nach seiner
Argumentation gemeinnütziger, als ein als gemeinnützig anerkannter Verein.
Die Unternehmer “optimieren” dann auf dem neuen günstigen Gelände ihren
Produktionsprozess, was in der Regel Automatisierung und
Wegrationalisierung von Arbeitsplätzen bedeutet. Danach verkaufen die
Unternehmer ihr ehemaliges Firmengrundstück für ein Mehrfaches am
Quadratmeterpreis privat und mit Gewinn.
Hier sollen einige wenige Privilegierte begünstigt werden,
unter dem Vorwand von “Gemeinnützigkeit”.
Kein Wunder, dass Herr Steffens mit den Namen der Firmen zurückhaltend ist.
Es gibt noch genug Grundstücke auf Offenburger Gemarkung, nur nicht zu
Dumpingpreisen, weil nicht im Besitz der Stadt.

Die BI Pro Flugplatz Offenburg könnte sich vorstellen, den Flugplatz für die nächsten fünf Jahre einem Probelauf zu unterziehen. Das könnte bedeuten, dass der Verein Fliegergruppe Offenburg mit Unterstützung des Wirtschaftsförderers der Stadt Offenburg  den Flugplatz bewirtschaftet,

Flugplatz Typisch sind dabei:

  • Versorgungs-, Entwicklungs- und Werftbetriebe
  • Trainings- und Simulationszentren
  • Avionik- und Dienstleistungsunternehmen
  • und natürlich auch Luftsportvereine

Der Status Sonderlandeplatz bleibt bestehen, die Fliegergruppe regelt den Flugbetrieb. Das geplante Gewerbegebiet könnte zukunftsweisend neben dem Landeplatz eingebunden werden. Auch Infrastruktur und Verkehrsanbindung geben dem Offenburger Flugplatz, der sehr nahe am Zentrum der Region liegt, für Kleinflugzeuge die besseren Chancen. Der kleine und mittlere Geschäftsverkehr hat das Potential, sich wirtschaftlich zu tragen. Sonst hätte er sich nicht in Offenburg, trotz aller Widrigkeiten, auf dem ehemaligen Verkehrslandeplatz bis 1996 halten können. Von Offenburg aus sind fast alle europäischen Wirtschaftszentren in ein bis zwei Flugstunden erreichbar. Offenburg ist eine überregionale Dienstleistungsmetropole. Sie ist Einkaufs- und internationale Messestadt. Für Offenburg zählen nicht nur die Arbeitsplätze, die der Flugplatz selbst hat, sondern auch die, die an ihm hängen. Die Relation der direkten und indirekten Arbeitsplätze eines Flugplatzes wird im Allgemeinen mit 1/3 zu 2/3 beziffert. D.h. Zu den 30 Arbeitsplätzen am Flugplatz kommen noch einmal 90 außerhalb hinzu.

Als Strukturelement hat der Flugplatz eine wirtschaftsfördernde Funktion für die Stadt Offenburg und die Region. Er ist ein Standort Kapital, das nicht leichtfertig verspielt werden darf. Woran es in der Region zur Schaffung von Arbeitsplätzen mangelt, sind nicht Gewerbeflächen sondern Wachstumsbranchen. Eine Gewerbefläche, die nur Arbeitsplätze von anderer Stelle verlagert, bringt für die Region nichts. Benötigt werden Wirtschaftsbereiche, die aus sich selbst heraus Arbeitsplatzpotential besitzen.

270 Unterschriften Offenburger Bürger haben schriftlich den Erhalt bekundet, sowie Stand 09.09.2023 haben 981 die openpetition unterschrieben.     ( 8251 Stimmen beinhaltet die Unterschriften 2004 )

Diese Option ” Erhalt der Flugplatzes Offenburg ” sollte man nicht aus der Hand geben. Damit wäre auch das ökologische Gleichgewicht vor der Stadt wiederhergestellt, zumal durch den geplanten Zubringer Natur und Erholung unwiederbringlich zerstört würden.

Vielleicht könnten sich die Räte auf diesen Vorschlag einigen.


mit freundlichen Grüßen


Rolf Leonhardt

Klaus Binkert, Herr Patsch, Herta Monika Patti, Otmar Müller, Joe Just, Franco Patti, Herr Wurm, Udo Schröpf, Stefan Dittrich, Gottfried Dittrich, Daniel Zimmermann, Tom Fautz, Manuela Fautz, Edwin Hahn, Brigitte Hahn,

und andere….gesamt 261 Mitglieder






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