1. Boden schützen, Klima schützen — Flächenverbrauch stoppen
2. Innenentwicklung vor Außenentwicklung – auch in Offenburg
3. Die ökologische Bedeutung des Gebiets ist nicht ersetzbar
4. Wir brauchen keine neuen Gründe für neue Straßen
5. Wir sind nicht gegen den Flugplatz – aber auch nicht darauf fixiert
6. Die nachhaltige Option: Ein großer Klimapark für eine wachsende Stadt
? Der Park Königswaldfeld — der große südliche Landschaftspark für ganz Offenburg
7. Unser Fazit
Wir stehen für einen Kurs, der Verantwortung übernimmt:
? Keine neuen Versiegelungen ? Erhalt der Grünflächen ? Klimaanpassung ernst nehmen ? Biodiversität schützen ? Innenentwicklung vor Außenentwicklung ? Parklandschaft statt Beton ? Zukunft statt kurzfristigem Flächendruck
7. Unser Fazit
Keine neuen Versiegelungen ? Erhalt der Grünflächen ? Klimaanpassung ernst nehmen ? Biodiversität schützen ? Innenentwicklung vor Außenentwicklung ? Parklandschaft statt Beton ? Zukunft statt kurzfristigem Flächendruck
? Ein Gewerbegebiet auf dem Flugplatz ist nicht der Weg in eine klimagerechte Zukunft. ? Die nachhaltige Option für Offenburg zeigt, dass ein anderer Weg möglich ist — und notwendig.
Der 8. März wird zum Super-Wahltag in Offenburg: Nach der Landtagswahl wird der Bürgerentscheid zum Gewerbegebiet am Flugplatz ausgezählt. Fliegergruppe und Wirtschaft meldeten sich hierzu im Rat zu Wort. Jetzt ist auch klar, wann das Gutachten präsentiert wird.
Christian Wagner, Lars Reutter
Das geplante Gewerbegebiet am Flugplatz bleibt eines der emotionalsten Themen in Offenburg. Das wurde in der Sitzung des Gemeinderats schon in der Bürgerfragestunde deutlich, als sich Vertreter der Fliegergruppe, der Wirtschaft und Alt-Stadtrat Klaus Binkert zu Wort meldeten. Am Ende hatte sich der Gemeinderat nach hitziger Debatte mit 31 Ja- und acht Nein-Stimmen für einen Bürgerentscheid am 8. März entschieden (wir berichteten). Die Frage wird wie folgt lauten: „Sind Sie für die Entwicklung des Sonderlandeplatzes (Flugplatzes) zu einem Gewerbegebiet auf Offenburger Gemarkung?“
Gutachten-Ergebnis
Erst wird am 8. März das Ergebnis der Landtagswahl ausgezählt, dann das Ergebnis des Bürgerentscheids, erklärte OB Marco Steffens am Dienstag im Pressegespräch im Rathaus. Zudem kündigte er an, dass das von den Grünen angemahnte Gutachten über potenzielle Flächen für Gewerbe voraussichtlich „Richtung Weihnachten“ vorliegen werde. Hinsichtlich Flächen, die in Besitz der Stadt seien und für Handel oder produzierendes Gewerbe infrage kämen, sei da allerdings nichts zu erwarten. „Wir haben nichts, was wir anbieten können“, sagte der OB. Potenzial wäre allenfalls bei Flächen in Privatbesitz vorhanden. Die Stadt sehe zwar teilweise, dass Flächen nicht optimal genutzt werden, aber sie könne den Eigentümern nichts vorschreiben.
Auf der Suche
Dass aus Sicht der Wirtschaft Handlungsbedarf für ein Gewerbegebiet besteht, machte Marco Geiler (Foto), Geschäftsführer von J. Schneider Elektrotechnik, deutlich. Die Firma beschäftige rund 500 Mitarbeiter, von denen auch die Mehrzahl in Offenburg wohne. Mit Freude höre er von Projekten wie der Belebung des Schlachthofareals, der Renaturierung der Kinzig im Zuge der Landesgartenschau, dem Sportpark oder der Neugestaltung des Bahnhofs. Ihm fehle aber eine Aussage pro Industrie. Seine Firma suche seit Monaten 6000 bis 8000 Quadratmeter großes Gelände zur Erweiterung.
Die Stadt Offenburg sei nicht in der Lage, der Firma ein solches Grundstück anzubieten. „Auch wenn wir grade in einer wirtschaftlichen Stagnation sind, glaube ich nicht, dass wir die einzigen sind, die suchen“, so Geiler weiter. Wenn es kein Angebot gebe, sei die automatische Folge, „dass wir uns auf eine andere Gemarkung verlagern müssen“.
Pro Bürgerentscheid
Ganz anders war natürlich die Position von Herbert Patsch (Foto rechts), Vorsitzender der 1929 gegründeten Fliegergruppe Offenburg. Der Flugplatz sei von 1967 bis 1996 als Verkehrslandeplatz mit viel Geschäftsbetrieb genutzt und danach zum Sonderlandeplatz umfunktioniert worden. Über GPS-Technik lasse sich ohne größere Kosten und ohne Personaleinsatz wieder eine größere Flugtätigkeit abbilden: „Wir brauchen kein Instrumentenlandesystem.“ Dem Bürgerentscheid stehe die Fliegergruppe positiv gegenüber, machte Patsch deutlich.
„Die geplante Umnutzung des Flugplatzes macht mir große Sorgen“, sagte CDU-Alt-Stadtrat Klaus Binkert in der Fragestunde. Er erinnerte daran, dass sich der Flugplatz einst auf dem Areal des Ponyhofs und der Autobahnpolizei befunden habe. Dann habe man den Flugplatz auf das heutige Areal gedreht, um die Geschäftsflüge von Burda und Co. möglich zu machen. Eine lange Landebahn, eine richtige Zufahrt, alles sei seither vorhanden.
„Zeitenwende“
Binkert stellte die Frage, ob es klug sei, den Offenburger Flugplatz in ein Gewerbegebiet umzuwandeln und die Fliegergruppe nach Lahr zu verlegen. Denn im Zuge der „Zeitenwende“ biete der Lahrer Flughafen alle Voraussetzungen, um wieder wie früher zum Militärflughafen zu werden.
Stimmen die Bürger am 8. März darüber ab, ob aus dem Offenburger Flugplatzareal ein Gewerbegebiet wird oder nicht? Nach zweistündigem Schlagabtausch fiel im Gemeinderat das Votum in Sachen Bürgerentscheid.
„Es zieht sich wie ein Kaugummi“, verwies OB Marco Steffens auf die seit 20 Jahren währenden Diskussionen um ein Gewerbegebiet auf dem Offenburger Flugplatzareal. Und zunächst sah es so aus, dass dieser Kaugummi noch länger gekaut wird: Für den Vorschlag der Verwaltung, die Offenburger bei einem Bürgerentscheid am 8. März über die Zukunft des Flugplatzareals entscheiden zu lassen, zeichnete sich am Montagabend in einer turbulenten Sitzung des Gemeinderats zunächst keine Mehrheit ab. Während sich CDU/FDP-Fraktion, Freie Wähler und SPD klar für ein Gewerbegebiet und für einen Bürgerentscheid aussprachen, äußerten sich Grüne, AfD und Freie Bürger demgegenüber sehr kritisch, sodass Steffens seine Felle für die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit für den Bürgerentscheid davonschwimmen sah.
OB: „Es ist Ihre Verantwortung!“
Mit einem eindringlichen Appell versuchte der Rathauschef, das Blatt noch zu wenden. „Es ist Ihre Verantwortung“, rief er dem Gremium zu, „es braucht kein Gemeinderat bei mir aufzuschlagen, wenn eine Firma sagt, wir wandern ab!“ Letztlich gab es bei der Abstimmung dann mit 31 Ja- und acht Nein-Stimmen doch die erforderliche Mehrheit für den Bürgerentscheid. Damit haben nun am 8. März die Offenburger das Wort, ob aus dem Flugplatzgelände ein Gewerbegebiet werden soll oder nicht.
Stadtplaner Leon Feuerlein hatte zuvor die Gemengelage vorgestellt. Eine Anfrage der Freien Wähler, wie viele Gewerbeflächen in Offenburg noch verfügbar sind, hatte 2018 erneut Fahrt in die Diskussion gebracht. Das Ergebnis der Untersuchung lautete, dass es kaum noch freie Gebiete gibt. Eine Untersuchung von 17 Potenzialflächen in Offenburg habe ergeben, dass das Königswaldfeld mit Gewerbepark und Flugplatz am geeignetsten sei. Ende 2023 sei die Verwaltung beauftragt worden, ein vertieftes Konzept zu entwickeln.
Das Ergebnis bezeichnete OB Steffens als Kompromiss in alle Richtungen. Statt um 35 gehe es nur noch um 20 Hektar. Feuerlein erläuterte die Position der Verwaltung, dass ein großes Gewerbegebiet gegenüber einer kleinteiligen Variante, bei der der Flugplatz erhalten werden könnte, Vorteile biete. Er sagte auch, dass aktuell 180 aktive Piloten der Fliegergruppe eine Fläche von rund 25 Hektar in Beschlag nehmen würden.
CDU: Es geht um Arbeitskräfte!
„Wir vertrauen auf die Urteilskraft der Bürger“, machte CDU/FDP-Fraktionschef Werner Maier klar, dass seine Fraktion den Bürgerentscheid „in vollem Umfang mitträgt“. Es gehe nicht nur um Gewerbesteuer, sondern auch um Arbeits- und Ausbildungsplätze. Das Gewerbegebiet solle ökologisch hochwertig entwickelt werden: „Eine Ansiedlung von Speditionen und Logistik schließen wir aus.“
Freie Wähler: Firmen an uns binden
Ähnlich äußerte sich Freie-Wähler-Fraktionschef Stefan Konprecht: „Offenburg steht für Wirtschaftskraft.“ Es gebe im Oberzentrum innovative und gut aufgestellte Unternehmen, „die wir an uns binden müssen“. Nur so könne man die positiven Effekte für das soziale Miteinander in der Stadt weiter genießen.
SPD: Wichtiger als Hobbyfliegerei
Die Stadt sei es den Unternehmen schuldig, diese Möglichkeit zu bieten, sagte SPD-Fraktionssprecherin Martina Bregler. Ein Gewerbegebiet lasse sich heutzutage ökologisch ansprechend mit Holzständer-Bauweise, Begrünung und Photovoltaik entwickeln – das könne man im Unteren Angel anschauen. Die wirtschaftliche Stabilität Offenburgs sei wichtiger „als die Hobbyfliegerei einiger weniger“.
Grüne: Wichtige Untersuchung fehlt
Grünen-Fraktionssprecherin Maren Seifert kritisierte scharf, dass die Stadt eine Untersuchung, welche Flächen im Zuge von Nachverdichtung für Firmen im Stadtgebiet verfügbar sind, noch nicht präsentiert habe. Dabei sei dies 2023 in Auftrag gegeben und sogar mit einem Landeszuschuss in Höhe von 50.000 Euro gefördert worden. Seifert schlug deshalb vor, den Bürgerentscheid erst später durchzuführen, wenn die Untersuchung vorliegt, was Steffens auf die Palme brachte: „Sie haben null Ahnung von Wirtschaft.“ Ein Unternehmen könne keine Zehn-Jahres-Planung machen, „manchmal gibt es auch Entwicklungen“.
AfD: Firmen nicht benannt
AfD-Fraktionschef Taras Maygutiak kritisierte wie Seifert, dass die Stadtverwaltung weder öffentlich noch nichtöffentlich die expansionswilligen Firmen benannt habe. Außerdem herrsche aktuell keine Hochkonjunktur. Die Firmen zögen nicht mangels Flächen weg, sondern „weil in anderen Ländern die Produktionskosten günstiger sind“.
Freie Bürger: „Pflastern Fläche zu“
Als Gegner des Gewerbegebiets zeigte sich auch Fritz Düker (Freie Bürger): „Wir sprechen über Ökologie und pflastern eine grüne Fläche zu!“, echauffierte er sich. Er befürchtete klimatische Auswirkungen, wenn auf dem Flugplatzareal „eng und hoch“ gebaut werde, und er verwies auf die gestiegene Zahl der Insolvenzen. Der Flugplatz sei identitätsstiftend für die Offenburger. Auch die Fragestellung kritisierte er: „Die Bürger dürfen für die Wirtschaft abstimmen, Sie dürfen nicht für den Erhalt des Flugplatzes abstimmen.“
Letztlich votierten aber auch AfD und Freie Bürger für den Bürgerentscheid. Lediglich die achtköpfige Grünen-Fraktion stimmte wegen des Termins geschlossen dagegen.
Deshalb hofft Offenburgs OB auf einen Bürgerentscheid zum Flugplatz
Zur Zukunft des Offenburger Flugplatzes könnte es im März einen Bürgerentscheid geben. Oberbürgermeister Marco Steffens will im Vorfeld alle Parteien ins Boot holen.
„Es kommt nicht oft vor, dass der Oberbürgermeister einen Bürgerentscheid vorschlägt“, sagte Marco Steffens am Montag im Sitzungssaal des Historischen Rathauses. Der Offenburger OB hatte die Presse eingeladen, um über den Verwaltungsvorschlag zu informieren, die Bürger über die Zukunft des Offenburger Flugplatzes abstimmen zu lassen. Am kommenden Montag, 10. November, 17 Uhr, soll der Gemeinderat im Salmen über den Bürgerentscheid entscheiden. Er soll am Sonntag, 8. März, parallel zur Landtagswahl stattfinden (wir berichteten).
Die Entscheidung zum Thema Flugplatz sei mehr als drängend, betonte Steffens. „Denn wir müssen schauen, dass sich unsere Unternehmen entwickeln können.“ In den vergangenen elf Jahren seien zehn Unternehmen mit knapp 500 Arbeitsplätzen sang- und klanglos aus Offenburg abgewandert, sprang ihm Wirtschaftsförderer Marco Butz zur Seite. In der Gesamtstadt sei zwar noch ein Wachstum zu erkennen, sagte der OB. Aber beim produzierenden Gewerbe, das sich in Baden-Württemberg derzeit ohnehin in der Schieflage befinde, lasse das Wachstum nach.
Perspektive in Lahr?
Zumindest ein Teil der 35.000 Hektar großen Flugplatz-Fläche, die sich im Eigentum der Stadt befindet, soll daher dem Gewerbe zugutekommen. Da man aber Ressourcen sparen und möglichst hoch bauen wolle, präferiere die Stadtverwaltung die Version, bei der der Sonderlandeplatz aufgegeben wird. Natürlich werde er sich, sollten die Bürger so entscheiden, für die Fliegergruppe einsetzen. So habe er vor einiger Zeit schon mit Martin Herrenknecht gesprochen, ob es nicht in Lahr („15 Kilometer Luftlinie entfernt“) Möglichkeiten gebe. „Er war sehr aufgeschlossen“, bemerkte Steffens.
Im Leben könne man oft Kompromisse eingehen, „aber manchmal gibt es die auch nicht“, sagte der OB. „Offenburg ist Wirtschaft“ und daher benötige die Stadt Flächen, um zu wachsen. Die wirtschaftliche Stärke und die damit einhergehende Gewerbesteuer hätten auch dafür gesorgt, dass Offenburg nun deutlich mehr finanzielle Möglichkeiten beim aktuellen Haushalt habe, während andere Städte den Gürtel enger schnallen müssten. „Wir dürfen uns nicht in die Krise sparen, sondern müssen in die Zukunft investieren“, warnte der OB.
Im Gemeinderat komme man leider nur in kleinen Schritten voran. „Ich habe das Gefühl, dort ist man bei dem Thema nicht entschlossen genug, Entscheidungen zu treffen“, sagte der OB, der bei einer Abstimmung zum Flugplatz erneut von einer engen Kiste ausgeht. Einem Bürgerentscheid sieht er positiver entgegen: Das gesamtstädtische Interesse stehe im Vordergrund. „Und deshalb will ich von den Bürgern wissen, was ihnen wichtiger ist.“ Im Vorfeld des Bürgerentscheids sollen natürlich auch die anderen Parteien gehört werden. Sobald der Gemeinderat entschieden hat, will der OB mit Fliegergruppe und BI Pro Flugplatz ins Gespräch gehen. Er kann sich ab Januar auch sehr gut Podien vorstellen, bei denen den Wählern die Meinungsvielfalt zu diesem Thema zur Verfügung gestellt werden soll.
Wahlen kosten Geld
„Wir sind mehr als bereit für die Entscheidung“, wiederholte Steffens. Er freue sich schon auf den Austausch mit den Bürgern. Rund 110.000 Euro werde der Bürgerentscheid kosten: „Wahlen kosten Geld. Aber das muss es uns wert sein“, erklärte er. Die Unterlagen müssten rechtzeitig vorbereitet werden und diverse Info-Veranstaltungen müssten geplant werden. Parallel sei man im ganzen Stadtgebiet auf der Suche nach Restflächen fürs Gewerbe, sagte Wirtschaftsförderer Butz. „Doch für das produzierende Gewerbe werden diese Flächen nicht reichen“, trat er auf die Bremse.
Ein wichtiger Baustein ist für OB Steffens auch die Zusammenarbeit im interkommunalen Gewerbegebiet „Hoch Drei“. Zwar stelle Offenburg die Fläche für die JVA. Die Gewerbesteuer, von der Offenburg mit 60 Prozent wesentlich profitiere, werde aber auf Hohberger und Schutterwälder Gemarkung erzielt. „Es geht auch um den Ruf der Stadt, wir sind eine Zweckverbandsgemeinschaft und sollten auch Fläche zur Verfügung stellen“, sagte Steffens, der ergänzte: „Flächenentwicklung passiert nicht über Nacht.“ Die Unternehmen würden sich gerne am Standort in Offenburg weiterentwickeln, „dafür brauchen sie und auch die Arbeitnehmer eine Perspektive“. Diese will der OB ihnen geben. Doch zuvor benötigt er die Zustimmung der Offenburger.
Reale Utopien – Wege zur nachhaltigen Transformation
kfutd.de Printed on 3. November 2025
November 3, 2025
Kategorien: Aspekte für Urban Transformation Design, Demokratie
Im März 2026 sollen die Bürgerinnen und Bürger Offenburgs selbst entscheiden, ob aus dem bisherigen Sonderlandeplatz ein neues Gewerbegebiet entstehen soll. Die Verwaltung schlägt den Bürgerentscheid parallel zur Landtagswahl vor – mit der Fragestellung:
„Sind Sie für die Entwicklung des Sonderlandeplatzes (Flugplatzes) zu einem Gewerbegebiet auf Offenburger Gemarkung?“
Eine einfache Frage – mit weitreichenden Konsequenzen.
Der Sonderlandeplatz südlich der Stadt ist rund 25 Hektar groß, liegt eingebettet zwischen Königswald und bestehenden Gewerbeflächen und wird derzeit von etwa 180 Mitgliedern der Fliegergruppe Offenburg genutzt. Der Platz ist nicht öffentlich zugänglich, Geschäftsflüge sind aufgrund der Infrastruktur nicht möglich.
Wenn die Start- und Landebahn verschwindet, sollen dort bis zu 20 Hektar Gewerbefläche entstehen – das größte neue Gewerbegebiet, das Offenburg seit Jahrzehnten geplant hat. Die Stadt argumentiert mit einem akuten Mangel an Erweiterungsflächen für ansässige Unternehmen und der Gefahr, dass Betriebe abwandern könnten.
Dem stehen jedoch zwei gewichtige Interessen gegenüber:
1. Die Fliegergruppe, die den Platz als Heimat und als Standort für regionale Einsätze nutzt – etwa für Hagelflieger oder gelegentliche Hubschrauberlandungen der Bundespolizei.
Ihr Engagement ist anerkennenswert, doch die reine Freizeitnutzung dürfte im Vergleich zu den städtischen Entwicklungszielen ein kleineres Argument sein.
2. Das Allgemeingut Grünfläche, das sich hier über Jahrzehnte erhalten hat.
Magerwiesen, seltene Pflanzen und Tierarten, offene Böden und Kaltluftströme bilden ein ökologisches Rückgrat, das weit über die Stadtgrenzen hinauswirkt.
Wer das Gebiet kennt, weiß: Es ist einer der letzten großen Freiräume Offenburgs.
Die Verwaltung verweist auf Klimaresilienz, Baumpflanzungen und Photovoltaikdächer – doch entscheidend bleibt: Ein Gewerbegebiet bleibt ein massiver Eingriff in den Bodenhaushalt, mit langfristiger Versiegelung, steigendem Verkehr und verändertem Mikroklima.
Während Unternehmen wachsen wollen, schrumpft die verfügbare Fläche.
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Boden aber wächst nicht nach – er ist endlich.
Das stellt die Stadt vor eine zentrale Frage: Wie viel Wachstum verträgt Offenburg noch – und wo liegen die Grenzen?
Trotz jahrelanger Debatte ist bis heute nicht klar,
welche Firmen konkret Flächen benötigen,
wie groß ihr Bedarf tatsächlich ist,
und welche Alternativen im Bestand oder durch Nachverdichtung bestehen.
Eine transparente Bedarfsanalyse steht aus.
Zudem ist unklar, wie sich die Entwicklung auf den Autobahnzubringer Süd auswirken würde – denn beide Projekte greifen räumlich ineinander.
Jede Entscheidung in diesem Bereich sendet Signale an das Regierungspräsidium, welche Variante später bevorzugt werden könnte.
Der Bürgerentscheid wird also weit mehr entscheiden als nur über ein Areal am Stadtrand.
Er wird zeigen, welche Prioritäten Offenburg in Zeiten der Klimaanpassung, Flächenknappheit und sozialer Herausforderungen setzt.
Es geht um eine Balance zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und ökologischer Verantwortung, um das Verhältnis von Eigentum, Gemeinwohl und Lebensqualität.
Die Fliegergruppe mag nur ein Teil des Puzzles sein – aber die eigentliche Frage lautet:
Wollen wir Grünfläche als Zukunftsreserve schützen, oder wollen wir sie in Gewerbefläche umwandeln, um kurzfristig wirtschaftlich zu wachsen?
Der Gemeinderat berät am 10. November 2025 über die genaue Formulierung der Abstimmungsfrage. Bis dahin bleibt Zeit, Argumente abzuwägen, Informationen einzufordern und sich eine Meinung zu bilden. Denn: Dieser Bürgerentscheid wird zeigen, wie Offenburg künftig mit seinen letzten Freiflächen umgeht – als Stadt, die wachsen will oder als Stadt, die Weitsicht vor Wachstum stellt.
Die Stadtverwaltung schlägt folgende Frage für den Bürgerentscheid im März 2026 vor:
„Sind Sie für die Entwicklung des Sonderlandeplatzes (Flugplatzes) zu einem Gewerbegebiet auf Offenburger Gemarkung?“
Diese Formulierung ist entscheidend – denn sie beeinflusst, wie Menschen intuitiv antworten.
Die Frage ist positiv und zustimmungsorientiert formuliert.
Das Wort „für“ in Verbindung mit „Entwicklung“ erzeugt ein Gefühl von Fortschritt, Aktivität und Zukunft.
Wer mit „Ja“ stimmt, fühlt sich damit leicht als jemand, der etwas bewegt oder voranbringt.
Die Alternative – ein „Nein“ – wirkt dagegen passiv, wie ein Bremsen oder Verhindern. 6
Damit ist die Frage nicht neutral, sondern sprachlich zugunsten der Verwaltung und Wirtschaft gerahmt. Sie lenkt den Fokus auf das, was entstehen könnte – nicht auf das, was verloren geht.
Weder Begriffe wie „Umwandlung“ noch „Grünfläche“ oder „Versiegelung“ tauchen auf, obwohl genau das die Folgen wären.
Juristisch ist die Formulierung korrekt, weil sie eine eindeutige Ja/Nein-Entscheidung ermöglicht.
Politisch ist sie jedoch tendenziös, weil sie nur eine Richtung – die Entwicklung – aktiv benennt.
Neutraler wäre etwa:
„Sind Sie dafür, den Sonderlandeplatz in ein Gewerbegebiet umzuwandeln?“ oder spiegelbildlich „Sind Sie dafür, dass der Sonderlandeplatz in seiner bisherigen Form erhalten bleibt?“
Solche Varianten wären gleichwertig beantwortbar, aber sprachlich ausgewogener.
Der Bürgerentscheid gilt als angenommen, wenn
die Mehrheit der Stimmen „Ja“ lautet, und
diese „Ja“-Stimmen mindestens 20 % der Stimmberechtigten ausmachen.
Bei rund 47.000 Wahlberechtigten in Offenburg wären das etwa 9.400 Ja-Stimmen.
„Ja“ = Ich bin für das Gewerbegebiet.
„Nein“ = Ich bin für den Erhalt der Fläche.
Bleibt das Quorum unerreicht oder überwiegt das „Nein“, bleibt der Flugplatz erhalten.
Da der Entscheid zeitgleich mit der Landtagswahl stattfindet, wird die Beteiligung hoch sein – am Quorum dürfte es also nicht scheitern. Entscheidend ist daher die Richtung der Stimmen.
Die Frage ist sprachlich einseitig, weil sie Zustimmung emotional auflädt und Ablehnung sprachlich schwächt. Sie spielt der Verwaltung und der Wirtschaft in die Karten.
Wer sich für den Erhalt der Grünfläche ausspricht, muss deshalb klar und bewusst mit „Nein“ stimmen.
Die Verwaltung schlägt dem Gemeinderat ei- nen Bürgerentscheid im März 2026 vor – parallel zur Land- tagswahl. Es geht um rund 20 Hektar Gewerbefläche und um Arbeits- und Ausbildungs- plätze sowie die wirtschaft- liche Zukunft des Standortes insgesamt.
Schon seit Jahren ist klar:
In Offenburg herrscht akuter Gewer- beflächenmangel. Ein echtes Problem für Unternehmen, die expandieren wollen. Denn in Of- fenburg gibt es dafür kaum noch Möglichkeiten. Eine laufende Untersuchung eines Planungs- büros prüft im Auftrag des Ge- meinderats Möglichkeiten der Flächenreaktivierung und Nut- zungsintensivierung in bereits bestehenden Gewerbegebieten. Bisherige Flächen reichen nicht aus Doch schon jetzt zeichnet sich ab: Die Potenziale im Bestand reichen bei Weitem nicht aus, um ortsansässige Unternehmen mit Erweiterungsbedarf ver- sorgen zu können. Ohne neue Flächen drohen Abwanderun- gen und verpasste Chancen für die Stadtentwicklung. Hier kann das Areal des Sonderlan- deplatzes Abhilfe schaffen. Es handelt sich dabei um ein Ge- biet, das teilweise im Flächen- nutzungsplan bereits als Ge- werbefläche vorgesehen ist und um zugleich die einzige aktuell verfügbare Fläche, auf der eine Entwicklung dieser Größenord- nung überhaupt möglich wäre. Sie liegt im Bereich des inter- kommunalen Gewerbegebiets hoch³, in dem die Gemeinden Offenburg, Hohberg und Schut- terwald gemeinsam Flächen für die wirtschaftliche Entwicklung bereitstellen. Während der weit überwiegende Teil der bislang realisierten Gewerbeflächen auf den Gemarkungen von Hohberg und Schutterwald liegt, befindet sich in Offenburg bislang ledig- lich das Justizvollzugsgebäude auf dem vorgesehenen Areal. Im Sinne einer vorausschauen- den Stadtentwicklung und der langfristigen Planungen des Flä- chennutzungsplans ist es daher richtig und folgerichtig, die Ent- wicklung an diesem Standort nun konkret anzugehen. Zwei Varianten wurden geprüft Die Stadt hat zwei Varianten ge- prüft. Die erste – über die beim Bürgerentscheid abgestimmt werden soll – schafft rund 20 Hektar zusammenhängende Gewerbefläche, die schrittwei- se entwickelt werden soll. Die Kleingartenanlage Stockfeld bleibt in dieser Planungsva- riante erhalten; die Erholungs- funktionen von Königswald und Königswaldsee werden eben- falls nicht beeinträchtigt und können über eine verbesserte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr sogar leichter er- reicht werden. Die zweite Variante sieht einen Erhalt der Landebahn des Son- derlandeplatzes vor. Gewer- beflächen würden hier seit- lich neben und am Kopfende des Areals entstehen. Aber: So könnten insgesamt ledig- lich rund 10,7 Hektar Gewer- beflächen entstehen, die sich darüber hinaus auf drei von- einander getrennte Bereiche verteilen. Hinzu kommen deut- liche Höhenbeschränkungen, um Sicherheitsrisiken für den Flugverkehr auszuschließen. So könnte im größten Teilbe- reich nicht einmal zehn Meter in die Höhe gebaut werden, was modernen Anforderungen wi- derspricht und dem Ziel eines schonenden Flächenverbrauchs entgegensteht. Klimaresilienz und Energieversorgung Insgesamt bietet die Variante nicht nur zu wenige Gewerbe- flächen für die voraussicht- lichen zukünftigen Bedarfe, sondern führt zusätzlich zu Ein- schränkungen bei deren Größe und Zuschnitt. Eine Stadtklima- analyse zeigt: Bei sorgfältiger Planung sind bei der Umsetzung der Variante 1 keine erheblichen negativen Auswirkungen auf die angrenzenden Wohngebiete zu erwarten. Bei der Entwicklung des Gewerbegebietes sollen Kli- maschutz und -anpassung von Anfang an mitgedacht werden. Hierzu zählen unter anderem Baumpflanzungen und Fassa- denbegrünungen. Die Dach- flächen könnten der Vorlage zufolge mit PV-Modulen belegt werden. Hintergrund zum Sonderlandeplatz Da der Sonderlandeplatz in einem geplanten Ausbaugebiet der Wärmeversorgung Offen- burg liegt, könnte das Gewer- begebiet an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Derzeit nutzen rund 180 aktive Mitglie- der der Fliegergruppe Offen- burg den Sonderlandeplatz für Sport- und Hobbyflüge. Das für die Öffentlichkeit nicht zugäng- liche, rund 25 Hektar große Ver- einsgelände, entspricht in etwa der Größe von rund 35 Fußball- feldern. Geschäftsreiseverkehr ist aufgrund mangelnder Infra- struktur nicht möglich. Hierfür wären hohe Investitionen in ein Instrumentenlandesystem und die Schaffung der technischen Voraussetzungen für Nachtflü- ge nötig. Zudem ist der Flugplatz Lahr – der über eine umfassen- de infrastrukturelle und perso- nelle Ausstattung verfügt – nur rund 15 Kilometer entfernt. Das derzeit als Sonderlandeplatz genutzte Areal könnte der gan- zen Stadt zugutekommen. Verwaltung setzt auf Bürgerentscheid zu neuem Gewerbegebiet/Entscheidung trifft Gemeinderat 20 Hektar neue Gewerbeflächen
völlig überrascht wurde ich über den aktuellen Zeitungsbericht “ Bürgerentscheid Flugplatz „.
Seit über 25 Jahren versuche ich mit einigen Mitstreitern und vielen Aktionen sowie zweimaliger Unterschriftensammlung den Offenburger Stadtrat zu überzeugen, den ehemaligen Verkehrslandeplatz Offenburg zu erhalten. Unter OB Schreiner wurde einem Erhalt des Flugplatzes teilweise zugestimmt.
Den Antrag zum Erhalt bzw. einen Bürgerentscheid zu bewirken, habe ich der Fraktion FBO in einem Schreiben zugestellt und wurde auch in diesem Gremium diskutiert und dem Stadtrat unterbreitet. Auch wir haben für die Weiterentwicklung am sogenannten Sonderlandeplatz einer Erweiterung eines Gewerbegebietes mit integrierter Landebahn in kompletter Länge zugestimmt. Auch sind wir mit der Fliegergruppe einer Meinung, dass der Landeplatz nach über 100 Jahren Geschichte, nicht einer völligen Bebauung, auch aus Umweltschutzgründen platt gemacht werden sollte.
Auch sind wir der Meinung, dass wir keinen Gegenpol zum Lahrer Flugplatz erzeugen wollen. Infrastruktur und Verkehrsanbindung geben dem Offenburger Flugplatz, der sehr nahe am Zentrum der Region liegt, für Kleinflugzeuge die besseren Chancen.
Eine der Wachstumsbranchen schlechthin ist die Luftfahrt, die in den letzten Jahren 5% und mehr Progression aufweisen kann.
Flugplatz Typisch sind dabei:
Versorgungs-, Entwicklungs- und Werftbetriebe
Trainings- und Simulationszentren
Avionik- und Dienstleistungsunternehmen
und natürlich auch Luftsportvereine
Mit dem Flugplatz gewinnt das Oberzentrum Offenburg auf den internationalen Märkten und in einem neuen Europa. Grünfläche statt Gewerbegebiet, Südzubringer und Flugbetrieb, dies ist das Ziel der Bürgerinitiative Pro Flugplatz Offenburg,
Der BI Pro Flugplatz Offenburg ist klar, dass ein öffentlicher Flugbetrieb in Offenburg nicht mehr stattfinden wird, aber mit einem Pachtvertrag, der allen entgegenkommt, könnte man kostengünstig zusammen mit dem Verein der Fliegergruppe einen kleinen Flugbetrieb ermöglichen.
Kleingewerbe und Flugplatz zusammen stören sich nicht.
Der Gemeinderat möge beschließen: Der Offenburger Flugplatz wird in seiner kompletten Größe erhalten und in ein kleinteiliges Gebiet für Gewerbetreibende miteingebunden. Betreiber könnte die Fliegergruppe Offenburg sein. Der derzeitige einjährige Pachtvertrag wird auf eine Laufzeit von 20 Jahre verlängert mit weiterer Verlängerungsoption um 10 Jahre zur Gewährleistung langfristiger Planungssicherheit. Begründung: Der Flugplatz Offenburg ist eine Verkehrsinfrastruktur für Offenburg als Oberzentrum und Messestadt. Viele Unternehmen haben ihren Sitz oder ihre Hauptverwaltung hier. Die regionale Luftverkehrsstruktur benötigt den Flugplatz Offenburg. Der Ausbau des Regionalflughafens Baden-Airpark und und des Frachtsonderflughafens Lahr hat gezeigt, dass in Offenburg ein Bedarf für den kleinen und mittleren Geschäfts-Reiseverkehr und insbesondere für den Luftsport besteht. Lahr ist in keinem Fall für Kleinflugzeuge eine Alternative. Die Lage und Erreichbarkeit der großen Plätze ist deutlich schlechter als die Offenburgs. Auch Infrastruktur und Verkehrsanbindung geben dem Offenburger Flugplatz, der sehr nahe am Zentrum der Region liegt, für Kleinflugzeuge die besseren Chancen. Der kleine und mittlere Geschäftsverkehr hat das Potential, sich wirtschaftlich zu tragen. Sonst hätte er sich nicht in Offenburg, trotz aller Widrigkeiten auf dem ehemaligen Verkehrslandeplatz bis 1996 halten können. Von Offenburg aus sind fast alle europäischen Wirtschaftszentren in ein bis zwei Flugstunden erreichbar. Im Katastrophenfall gestattet der Flugplatz schnelle Hilfe aus der Luft. Beispielsweise könnte ein privater Rettungshubschrauber oder ein Hagelflieger auf dem Flugplatz stationiert werden.
Der Flugplatz ist ein Erbe über Generationen mit langer Tradition und ein „Goldstück“ der Infrastruktur mit hohem ideellem Wert. Der Flugplatz hat eine besondere Bedeutung für die Mitglieder der Fliegergruppe Offenburg. Mit rund 180 aktiven Hobby-Piloten steuern sie täglich den Flugplatz mit rund 40 Flugzeugen an. Der Flugplatz ist aktiver denn je. Unterstützt wird der Erhalt des Flugplatzes von 4606 Unterstützern, deren Unterschriften am Mittwoch, den 08.05.2024, Herrn OB Steffens übergeben wurden. Grundsätzlich hat die Bürgerinitiative und die Fliegergruppe nichts gegen ein überschaubares Gebiet für Gewerbetreibende in dieser Region einzuwenden, sofern dieses mit dem Erhalt des Flugplatzes und dem Flugbetrieb kombiniert werden kann und sich ökologisch gut in das angrenzende Naherholungsgebiet einfügt. Konkrete Pläne über die Ausgestaltung dieser Kombination von Flugplatz und Gewerbegebiet sollten in Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Fliegergruppe sowie der Bürgerinitiative „Proflog“ erstellt werden. Hierbei könnten Investitionen insbesondere durch die Ansiedlungen von flugaffinem Gewerbe getätigt werden, Arbeitsplätze geschaffen und Gewerbesteuern generiert werden. Für Offenburg zählen nicht nur die Arbeitsplätze, die der Flugplatz selbst hat, sondern auch die, die an ihm hängen. Die Relation der direkten und indirekten Arbeitsplätze eines Flugplatzes wird im Allgemeinen mit 1/3 zu 2/3 beziffert. D.h. zu den 30 Arbeitsplätzen am Flugplatz kommen noch einmal 60 außerhalb hinzu. Als Strukturelement hat der Flugplatz eine wirtschaftsfördernde Funktion für die Stadt Offenburg und die Region. Er ist ein Standortkapital, das nicht leichtfertig verspielt werden darf. Woran es in der Region zur Schaffung von Arbeitsplätzen mangelt, sind nicht Gewerbeflächen sondern Wachstumsbranchen. Eine Gewerbefläche, die nur Arbeitsplätze von anderer Stelle verlagert, bringt für die Region nichts. Benötigt werden Wirtschaftsbereiche, die aus sich selbst heraus Arbeitsplatzpotential besitzen.
Eine der Wachstumsbranchen schlechthin ist die Luftfahrt, die in den letzten Jahren 5% und mehr Progression aufweisen kann. Flugplatztypisch sind dabei: ? Versorgungs-, Entwicklungs- und Werftbetriebe ? Trainings- und Simulationszentren ? Avionik- und Dienstleistungsunternehmen ? und natürlich auch Luftportvereine Durch die räumliche Nähe von Flugplatz und flugaffinem Gewerbe könnten Synergien freigesetzt, kurze Wege realisiert, Kosten gesenkt und umweltbelastende Transporte vermieden werden. Durch den Erhalt des Flugplatzes ergibt sich auch ein Gewinn in Bezug auf Ökologie und Freizeitgestaltung: Das gesamte Areal des Flugplatzes und der umliegenden Natur ist ein beliebtes Naherholungsgebiet, welches von der Fliegergruppe gehegt und gepflegt wird. Diese Hege und Pflege würde sie auch weiterhin fortführen. Zudem ist der Flugplatz eine ökologisch wichtige Ausgleichsfläche.
Falls der Gemeinderat diesem Antrag nicht folgen möchte, stellen wir ersatzweise den Antrag auf Durchführung eines Bürgerentscheids.
Wieder einmal hat die Macht des Stärkeren gesiegt.
Obwohl Offenburg das Oberzentrum in der Region sein möchte, ein Zentralkrankenhaus der Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau bekommt, war unser Oberbürgermeister anscheinend nicht in der Lage den Rettungshubschrauber auf den Offenburger Flugplatz zu bekommen. Warum auch !!!! Ein Gewerbepark ist die bessere Option.
Laut Zeitungsbericht dauerten die Gespräche um die Stationierung des Rettungshubschraubers “ Christoph Ortenau“ vier Jahre. Durch die Stationierung des Hubschraubers hätte man mehrere Arbeitsplätze am Offenburger Flugplatz schaffen können. Für Offenburg wäre dies ein Mehrwert gewesen, hätte das Oberzentrum aufgewertet und hätte auch einen kleinen Anstoß zum Erhalt des Flugplatzes gegeben.
Aber anscheinend war Herrenknecht mit seinem privaten Flugplatz Lahr in einer besseren Position und konnte die Politiker auf seine Seite bringen.
In Offenburg haben wieder einmal die Fraktionen in der Angelegenheit teilnahmslos die Augen verschlossen, da es zurzeit natürlich wichtigeres zu verabschieden gibt.
Herrenknecht hat nun mit dem Hubschrauber das große Los gezogen und kann diesen Zuschussbetrieb besser auslasten.
Offenburg dagegen hat kein Interesse, seinen ehemaligen Verkehrslandeplatz zu erneuern. Die Hubschrauberbesatzung kann nun entscheiden, ob ein Patient nach Offenburg oder Lahr gebracht wird.